Am 3. November 2025 fand das CAIMed Meet-Up „Ethics of AI in Medicine“ in den Räumen der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) statt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen diskutierten ethische und rechtliche Herausforderungen des KI-Einsatzes in der Medizin.
Impulse aus Ethik und Recht
Dr. Thomas Grote (Universität Tübingen) gab einen prägnanten Überblick über die ethischen und erkenntnistheoretischen Fragen medizinischer KI-Systeme. Im Fokus standen Verantwortung, Transparenz und Fairness sowie die Einbettung ethischer Reflexion in die technische Forschung. Zudem wurde diskutiert, was und wie Maschinen lernen, automatisierte Entscheidungssysteme agieren und wie KI unseren Denk- und Wissenshorizont verändert, mit Folgen für Forschung, gesellschaftliche und klinische Nutzung.
Prof. Dr. Hannah Ruschemeier von der Universität Osnabrück beleuchtete die rechtlichen Rahmenbedingungen des EU AI Act und deren Implikationen für den Einsatz von KI in der Medizin. Es bedürfe effektiver Regulierung durch demokratisch legitimierte Normsetzung in den Bereichen KI und Daten. Dabei sind ethische Argumente nicht als Hürden, sondern für eine effektive und progressive Regulierung als notwendig zu erachten.
World Cafés fördern interdisziplinären Austausch
Ein zentrales Element waren vier parallele World Cafés zu den Themen Kausalität, KI-Arzt-Patient-Interaktion, KI-Governance und Datenethik. Das Format ermöglichte intensive Diskussionen in kleineren Gruppen und wurde von den Teilnehmenden besonders geschätzt.
Die Diskussionen führten zu neuen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen CAIMed-Forschungsgruppen, die in zukünftigen Projekten weiter ausgebaut werden.
Ausblick
Das positive Feedback zum Format der World Cafés zeigt, dass CAIMed Meet-Ups den wissenschaftlichen Austausch fördern und die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Lösungen für die personalisierte Medizin vorantreiben. Weitere Meet-Ups sind in Planung.