Pressemitteilung: Neues Zentrum für KI-Ansätze in der Medizin

Land Niedersachsen und VolkswagenStiftung fördern Konsortium aus der Informatik und der Medizin mit rund 15 Millionen Euro


Eine verbesserte Gesundheitsversorgung und eine Stärkung von personalisierter Medizin: In Niedersachsen entsteht ein neues Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und kausale Methoden in der Medizin (CAIMed). Forschende der Informatik und Medizin aus Hannover, Göttingen und Braunschweig entwickeln darin innovative Methoden und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die VolkswagenStiftung stellen dafür in den nächsten fünf Jahren 15 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Programm „zukunft.niedersachsen“ bereit. Die Sprecherfunktion hat Prof. Dr. Wolfgang Nejdl vom Forschungszentrum L3S an der Leibniz Universität Hannover LUH) übernommen.

Mit der Digitalisierung der Lebenswissenschaften ergeben sich gänzlich neue Potenziale zur Bewältigung von Volkskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Alzheimer. Das Zentrum setzt daher auf die Verknüpfung von Forschungsdaten und Daten der Patientenversorgung, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und kausalen Methoden in der Medizin. Dadurch können Prävention, Diagnostik, Therapie und das Monitoring des therapeutischen Erfolgs wirkungsvoller und effizienter werden und die individuellen Bedarfe jedes einzelnen Menschen besser ermittelt und bedient werden. Die Forschenden konzentrieren sich dabei auf die medizinischen Schwerpunkte Onkologie, Herz-, Kreislauf- und Lungenmedizin sowie Infektionsmedizin.

„Mit CAIMed setzt die niedersächsische Forschung die erforderliche fach- und methodenübergreifende Vernetzung ihrer Forschungsaktivitäten konsequent fort und führt die starken lebens- und datenwissenschaftlichen Kompetenzen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg enger zusammen. Durch Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens sollen hier neue Impulse für eine moderne, zunehmend personalisierte Medizin gesetzt werden, um insbesondere Patientinnen und Patienten, die unter einer der Volkskrankheiten leiden, neue Heilungsperspektiven zu eröffnen,“ sagt Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur.

„Wenn wir die Chancen der künstlichen Intelligenz nutzen wollen, müssen wir die Technologien beherrschen und weiterentwickeln. Der CAIMed-Verbund bringt dazu die Expertise von unterschiedlichen Standorten zusammen. Gemeinsam können wir es schaffen, Niedersachsen sichtbar auf der Landkarte der KI-Forschung zu platzieren und so Talente aus aller Welt für uns zu gewinnen“, sagt der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Georg Schütte.

Der Sprecher von CAIMed, Prof. Dr. Wolfgang Nejdl (LUH) ergänzt: „Im niedersächsischen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und kausale Methoden in der Medizin entwickeln wir innovative Methoden für eine verbesserte und personalisierte Gesundheitsversorgung. Damit liefern wir Lösungen auf dringende Herausforderungen der globalen Gesundheitsversorgung. Indem wir exzellente niedersächsische Standorte der methodischen KI-Forschung, datenintensiven Medizin, Medizininformatik und medizinischen Grundlagenforschung vernetzen und stärken, entsteht ein einzigartiger Leuchtturm für die Forschung zur Künstlichen Intelligenz und Personalisierten Medizin.“

„Neben der Entwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz steht für uns der Transfer in die klinische Anwendung im Fokus. Ziel unserer Forschungstätigkeiten ist es, mit Hilfe von KI die Entscheidungsfindung und Therapie in der Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessen. Damit wird die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems in Zukunft maßgeblich erhöht“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen.


Das Zentrum wird getragen durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums L3S an der LUH, der Medizinischen Hochschule Hannover, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig, der Technischen Universität Braunschweig sowie der Georg-August-Universität Göttingen / Campus Institut Data Science (CIDAS) und der Universitätsmedizin Göttingen.