3 Fragen an…

Prof. Dr. Bodo Rosenhahn
Mentor
Bodo Rosenhahn studierte Informatik (mit Nebenfach Medizin) an der Universität Kiel und promovierte zum Dr.-Ing im Jahr 2003. Seit 2008 ist er Professor an der Leibniz Universität Hannover und leitet dort eine Gruppe zur automatisierten Bildinterpretation. Zudem ist er Direktor am Forschungszentrum L3S und CAIMed-Mentor in den Bereichen Maschinelles Lernen, Digitale Signalverarbeitung und Statistik. Ziel in CAIMed ist die multimodale Analyse hochdimensionaler Daten, das Erlernen von gemeinsamen Einbettungen in latenten Räumen um molekulare und klinische Daten holistisch erfassen zu können.
1.
Wie sehen Sie die Entwicklungschancen durch die Zusammenarbeit in CAIMed in Ihrem Forschungsbereich?
Die Zusammenführung von Experten aus den Bereichen der Medizin, Statistik, Bio-Informatik und den Ingenieurwissenschaften ist eine einmalige Gelegenheit, Datenschätze zu heben. Dies wird die Grundlagenforschung in den verschiedenen Disziplinen weiter voranbringen und völlig neue Zugänge für personalisierte Medizin ermöglichen.
2.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit zwischen KI-Experten und medizinischem Fachpersonal für den Erfolg von KI in der Medizin?
Die Zusammenarbeit soll durch Ansätze der hybriden künstlichen Intelligenz ermöglicht und auf ganz neue Ebenen gehoben werden. Das synergetische Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz wird Ärzte in ihren schwierigen Entscheidungen unterstützen und bestärken.
3.
Wie können Ethik und Transparenz in KI-gestützten medizinischen Entscheidungsfindungsprozessen gewährleistet werden?
Ethik und Transparenz erfordern die effiziente Zusammenarbeit von Ethikern, Medizinern und Informatikern. Informatiker müssen in den KI-Systemen schon während der Optimierung ethische Werte als Rand- und Zwangsbedingungen integrieren und für laufende Systeme Posthoc-Analysen durchführen, um Bias und Drift frühzeitig zu erkennen.